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Be’ad Chaim eröffnet neue Initiative um die öffentliche Meinung zu ändern

Feb 10, 2021 • By Sandy Shoshani

Israeli Pro-Life Organisation Be’ad Chaim eröffnet neue Initiative um die öffentliche Meinung zu ändern

Be’ad Chaim, eine israelische Pro-Life Organisation, eröffnet eine neue Initiative. Ihr Fokus ist, der israelischen Öffentlichkeit und dessen gesetzgebende Instanzen mit den Realitäten von Abtreibungen zu konfrontieren. Die Initiative ist eine Spartenorganisation von Be’ad Chaim namens „Zchutam“, das heisst: „Ihr Recht“ auf Hebräisch. KNI stellte Sandy Shoshani, der nationalen Direktorin von Be’ad Chaim, Fragen über die Intiative.

„Diese Spartenorganisation hat zum Ziel, Schlüsseltatsachen über Abtreibung zu betonen und die öffentliche Meinung zu ändern“, sagte sie uns. „In der Vergangenheit war unser Primärziel, schwangere Frauen zu erreichen. Das ist immer noch unser Primärziel, aber verschiedene Menschen haben in letzter Zeit wahrhaftige Berufungen von Gott bekommen mehr zu tun, um die israelische Öffentlichkeit zu beeinflussen.“

Die Statistik über Abtreibung in Israel ist eine finstere Angelegenheit. Bis heute starben an Covid-19 3‘400 Israelis, und wir sehen das als eine unzumutbare Gefährdung – doch an Abtreibung sterben jährlich 40‘000 Babys.

„Wir müssen der Öffentlichkeit klarmachen, dass Abtreibung ein viel grösseres Problem ist als der Coronavirus,“ so Shoshani. „Alle Augen sind auf Corona gerichtet, jeder will sich impfen lassen. Wer sieht aber all die Kinder, die täglich ihr Leben lassen müssen? Das Land schreit zum Herrn um des unschuldigen Blutes willen!“

„All diese unschuldigen Kinder werden umgebracht, weil sie unpassend kommen. Ein Baby ist nicht wie eine Flasche Milch, nicht einfach zum wegwerfen! Es ist etwas, was von Gott als Geschenk gegeben wird, und es ist Ihm kostbar. Etwas, was viele Menschen nicht wissen: 49% von Abtreibungen werden für verheiratete Paare durchgeführt. Alle nehmen einfach an, es handle sich vor allem um Singlefrauen, aber das ist ein Irrtum. Viele Paare treiben ab. Wenn wir alleine schon diese Abtreibungen reduzieren könnten, dann wäre das schon ein grosser Fortschritt.“

Shoshani betont, dass der messianische Leib in Israel sich lautstark zusammen mit Be’ad Chaim gegen diese Thematik wehren muss. Sie lädt jeden ein, der sich in Israel wöchentlich mit ihnen zur Demonstration treffen möchte. Diese findet am Montagmorgen um 09:00 statt, auf der Kreuzung zwischen Ben Zvi, Rabin und der Bezalelstrasse, in der Nähe von Gan Saker. Trotz Lockdown sind Demonstrationen offiziell erlaubt.

„Wir stehen dort mit grossen Transparenten und protestieren auf dieser Kreuzung gegen Abtreibung. Es ist eine der grössten Kreuzungen in Jerusalem. Heute standen wir zu zehnt dort mit unseren Plakaten und beteten. Viele Menschen zeigten uns Daumen hoch oder hupten vom Auto. Viele davon waren religiöse Juden.“

„Wir beten, dass Gott die prävalente Geisteshaltung verändert; für Menschen, die sich in unserer Regierung dafür engagieren. Wir beten um veränderte Leben. Im Moment finanziert die Regierung jährlich 19‘000 Abtreibungen. Es geht nicht nur ums Geld: Wenn die Regierung das finanziert dann heisst das, sie segnet es ab und erlaubt es. Es wir zur Normalität. Wenn die Regierung das bezahlt, dann tragen sie auch die Verantwortung dafür.“

In Israel gibt es keine öffentliche Debatte über Abtreibung, anders als in der USA. Dort wird das Thema trotz der Legislation im Jahr 1973, die es gesetzlich erlaubte, immer noch rege diskutiert. In Israel akzeptieren alle politischen Parteien die Abtreibungslegislation so wie sie sind. Keiner zweifelt den Status quo an, keiner versucht, etwas daran zu ändern.

„Es ist einfach eine grundsätzliche Gleichgültigkeit da,“ so Shoshani. „Die orthodoxen Juden denken vielleicht, Abtreibung sei falsch, aber sie halten sich lieber zurück. Sie konzentrieren sich lieber auf Themen, die sie direkt etwas angehen, statt auf die Ungeborenen. Niemand kümmert sich um die Ungeborenen,“ sagt Shoshani und zitiert einen Bibelvers. „In 5. Mose 30,19 steht: ‚Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen.‘ Mutter Theresa sagte einst über Krieg: ‚Wieso sind wir so überrascht, wenn der Feind versucht, unsere Kinder zu töten? Wir tun es ja selber!‘ Das grösste Hindernis für den Frieden ist heute Abtreibung – denn dadurch zerstören wir unsere eigenen Familien.“

Shoshani glaubt, dass es eine grosse, dominante Mehrheit in Israel gibt, die eigentlich pro-Leben wäre, die aber zu gleichgültig sind, um etwas zu unternehmen. „Wenn man auf der Strasse in Jerusalem Menschen über ihre Einstellung gegenüber Abtreibung fragt, dann sagen viele, sie seien für das Leben. Die Frage ist nicht: ‚Was denkst du,‘ sondern ‚Was würdest du denn tun‘. Ich habe einmal mit einer Kellnerin gesprochen, und sie nach ihrer Meinung gefragt. Sie sagte mir, sie glaube, Abtreibung sei Mord. Als ich fragte, was sie denn tun würde, wenn sie von ihrem Freund schwanger werde, sagte sie kurzerhand, sie würde natürlich abtreiben. Sie glaubt, es sei Mord, und doch würde sie es tun um ihr Leben und ihren Ruf zu wahren.“

„Viele Gläubige sowie religiöse Juden sind pro-Leben – aber werden sie sich dafür einsetzen? In Sprüche 24,11-12 steht geschrieben: ‚Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. Sprichst du: »Siehe, wir haben's nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun.‘ Tun wir denn etwas dagegen, oder denken wir einfach ‚Jaja, Abtreibung ist nicht gut,‘ und machen dann was wir wollen? Wer verteidigt die Ungeborenen? In Sprüche 31,8 steht wiederum: ‚Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.‘ Wer wird seinen Mund auftun für die Sache der Ungeborenen?“

Im Moment wird gerade eine neue Webseite zusammengestellt für Zchutam. Dort werden verschiedene Daten über Abtreibung und über die Rechte der Ungeborenen gesammelt. Es geht um das Recht der Mutter, Leben zu wählen und nicht unter Druck gesetzt werden zum Abtreiben, und um das Recht des Babys auf Leben. Sie engagieren auch eine Firma für Öffentlichkeitsarbeit und publizieren Inhalte auf Instagramm, Facebook und Tik-Tok. „Wir müssen die jüngere Generation erreichen. Wir müssen jungen Frauen verstehen helfen, dass ein Baby ein Leben ist und dass Abtreibung keine gute Entscheidung für sie ist,“ so Shoshani. Die Öffentlichkeitsarbeitfirma hilft ihnen, einen Dialog freizusetzen und die Kontroverse durch Zeitungsartikel und Strassenplakate in die Öffentlichkeit zu rücken.

„Haben Sie schon versucht, mit der orthodox-Jüdischen pro-Leben Organisation ‚Efrat‘ zusammenzuarbeiten?“

„Ja, aber sie wollen so keine Wellen schlagen. Als wir versuchten, einen Marsch fürs Leben in Israel zu organisieren, waren sie nicht interessiert. Andererseits sieht man von ihnen immer wieder Plakate an öffentlichen Bussen. Ich hoffe immer noch, dass wir uns irgendwie einigen können. Es gab ja auch schon orthodoxe Juden, die sich an uns gewendet haben und mit uns zusammenarbeiten möchten. Efrat hat sich zwar noch nie so direkt mit uns in Verbindung gesetzt, doch andere schon. Ich bin auch in Kontakt mit einem katholischen Priester und einem muslimischen ehemaligen Knessetmitglied. Der Muslim war besonders pro-Leben und ist ein sehr guter Vertreter gegen Abtreibung. Er hat sich auch bereit erklärt an einer Kundgebung, die ich organisiere, einen Vortrag zu halten. Wir versuchen wirklich eine Bewegung zu organisieren von Menschen, denen das Leben wichtig ist.“

„Ich möchte, dass Gläubige sich involvieren,“ betont Shoshani. „Ich will, dass sie Stellung beziehen. Es ist nicht nur etwas, was Sandy Shoshani zu tun hat. Jeder von uns ist berufen, den Bedürftigen zu helfen. Das ist nicht nur meine Meinung, das ist das Wort Gottes! Rabbi Yitzhak Hertzog, Israel’s erster Oberrabiner, sagte schon 1940, dass Abtreibungen in Israel wie ein Holocaust seien. Ich frage mich, ob ein Grund für den Holocaust nicht sogar Abtreibungen waren. Im Jahr 586 wurden wir aus unserem Land vertrieben, weil wir unschuldiges Blut vergossen – weil wir unsere Kinder den Göttern opferten. Und nun machen wir wieder dasselbe. Was sagt uns Gott heute? Was spürt sein Herz? Mit diesem Vergiessen von unschuldigem Blut, mit 40‘000 Abtreibungen im Jahr – könnte es vielleicht sein, dass es sich beim Coronavirus um sein Gericht handelt? Wir müssen uns darüber Gedanken machen, und müssen als ganzes Volk Busse tun. Und die Gläubigen müssen irgendetwas unternehmen!“

Shoshani lädt jeden ein, der kann, sich jeden Montagmorgen um 09:00 mit ihnen zusammen zur Demonstration zu treffen. Diese findet an der Kreuzung zwischen der Ben Zvi und Rabinstrasse, dort wo die Bezalelstrasse zu Ende ist, in der Nähe von Gan Saker. Um mehr darüber zu erfahren, kontaktieren Sie Be’ad Chaim an folgender Adresse: info@beadchaim.org.il, oder rufen Sie a bei 02-6242516.

Artikel von: Tuvia Pollack
Dieser Artikel erschien ursprünglich in Kehila News Israel am 6. Januar 2021. Er wurde mit Erlaubnis hier nochmals veröffentlicht.